Der WTC als Gastgeber der Stadtmeisterschaften
Geschichte
Untrennbar ist die Geschichte der Wuppertaler Stadtmeisterschaften mit dem WTC bzw. WTCD (seit 12/2013) an der Horather Schanze verbunden, denn der WTCD ist traditionsgemäß Gastgeber dieses Familienfestes des weißen Sportes, das weit mehr war und ist, als nur ein sportlicher Wettkampf.
Im Sommer 1965 war es, da trat der Schöpfer so vieler Ideen, WTC-Mitglied Friedrich Kesper, an den Vereinsvorstand heran, mit dem Vorschlag, doch einmal Wuppertaler Stadtmeisterschaften auszurichten. Eine Idee, die auf fruchtbaren Boden fiel, denn auf die an alle Wuppertaler Tennisclubs gesandten Einladungen meldeten sich auf Anhieb 83 Teilnehmer. Vom 8. bis zum 12. September 1965 wurden die Meister in sechs Disziplinen ermittelt, und es spricht für die Improvisationskünste der ersten Turnierleitung mit Friedrich Kesper, Dieter Auhagen, Rolf Weck, Rudi Dörr und Klaus Meissner, dass man sich auch vom heftigen Regen am Finaltag nicht aus der Ruhe bringen ließ. Damen- und Herren-Finals wurden nämlich kurzerhand auf die Plätze des BTC am Toelleturm verlegt. Und Pitt Baums, der Bernd Gulcz 6:4 und 6:0 schlug und Ruth Füssel, die Christel Gulcz in drei Sätzen 4:6, 6:2 und 6:2 besiegte, mussten dann mit der Siegerehrung bis zum 9. Oktober warten. Erst an diesem Tag wurden wegen der schlechten Witterung die Meister in Doppel und Mixed ermittelt.
Auch wenn sich die Organisatoren an eine schwierige Aufgabe gewagt hatten; die Presse war voll des Lobes: “Der Wuppertaler Tennisclub, allen voran der rührige Seniorenspieler Friedrich Kesper, hat sich ein Lob verdient !“
Das mit viel Wuppertaler Regen getaufte Kind “Stadtmeisterschaften“ wuchs und gedieh in den folgenden Jahren prächtig: Schon bei den zweiten Titelkämpfen lagen der Turnierleitung 115 Meldungen vor. Die Spieltage mussten von fünf auf sieben ausgedehnt werden. 1968 waren es gar 180 Cracks, die auf den Plätzen der Horather Schanze um die begehrten Wanderpreise kämpften. Und auch bei diesen Stadtmeisterschaften schüttete es wie aus Kübeln und eine fristgerechte Austragung war - wie so oft in den späteren Jahren - nicht möglich. Manchmal dauerte es bis Oktober, ehe die Meister feststanden. Und dass man auf andere Plätze ausweichen oder sogar in die Halle musste, war keine Seltenheit. Doch dass zwei Doppel das Finale um die Wuppertaler Stadtmeisterschaft in Seefeld/Tirol austrugen, war dann doch die Ausnahme. Natürlich waren es die Senioren, die für dieses Kuriosum sorgten. Werner Strauch, der frühere WSV-Vertragsspieler-Obmann, hatte seinen Partner Heinz Altemann und das gegnerische Duo Friedrich Kesper und Ernst-Dieter Huppertsberg in seine neue Heimat eingeladen, und bei strahlendem Sonnenschein holten Kesper und “Huppi“ den Titel fern der Heimat.
Oft genug waren es 1000 Zuschauer, die auf den Rängen saßen und standen, wenn die Finals auf dem M-Platz ausgetragen wurden. Meist gab es großartigen Sport zu sehen, mal schien die Spätsommer-Sonne, mal regnete es, manchmal musste sogar das Flutlicht eingeschaltet werden, um die letzten Meister zu ermitteln. Nur eins war konstant: Die Stadtmeisterschaften sind zu einem Höhepunkt im sportlichen wie im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt geworden, und der WTC ist stolz darauf, hierzu seinen Beitrag geleistet zu haben.